Wie Super-Mina in unser Leben getreten ist ♡

 

Montag, 11.09.2023 (Holland)

Meine Periode hätte heute kommen sollen, da ich aber keine hormonelle Verhütung verwende ist es nicht unüblich dass diese ab und an mal 2 oder 3 Tage später kommen.

Als wir abends am Strand sitzen macht Dani mir einen Heiratsantrag. Pure Freude! Nach 13 Jahren sind wir endlich verlobt! Auch positiver Stress kann sich auf die Periode auswirken, daher habe ich erstmal keinen weiteren Gedanken “verschwendet”.

 

 

Dienstag, 12.09.2023 (Holland)

Meine Periode lässt weiterhin auf sich warten.

Ich schnappe mir eine Tüte meiner heiß geliebten Ja! Bacon-Chips und pflanze mich auf’s Bett. Ich futtere ein paar Chips und stelle fest, dass die Rezeptur wohl geändert wurde denn die Chips schmecken anders. Sie schmecken mir nicht mehr…

 

Mittwoch, 13.09.2023 (Holland)

Ich wache morgens auf und halte mir meinen Bauch. So schlafe ich doch sonst nie…

Das Wetter ist super und wir legen uns ein paar Stunden später mit einem Gin Tonic (für Dani) und einem Bacardi Razz (für mich) an den Strand. Ich nehme einen Schluck von meinem Bacardi und habe das Gefühl ich trinke chemische Brause. Selten so etwas ekelhaftes getrunken. Also schütte ich die restliche Dose weg und bekomme langsam ein komisches Gefühl.

Die erste Panikattacke macht sich bemerkbar. Was wenn ich wirklich schwanger bin? Schaffe ich das mental? Finanziell? Wir haben gar keinen Platz für ein Kinderzimmer! Bin ich erwachsen genug? Was mache ich mit meinen Bräuten die ich schon für 2024 angenommen habe?

Die Gedanken rasen durch meinen Kopf.

Wir laufen zum Supermarkt und holen 2 Schwangerschaftstests. Zurück im Hotel mache ich die Tests und schon vor Ablauf der Zeit leuchten beide Tests positiv.

Sofort rasen die Gedanken noch viel schneller und lauter. Als ich es Dani sage, freut er sich riesig und sofort habe ich ein schlechtes Gewissen dass ich ihm diese Nachricht so unspektakulär überbracht habe.

Meine Emotionen wechseln quasi stündlich von “wow wir werden Eltern” zu “oh mein Gott wir werden Eltern”. Was darf ich denn überhaupt essen? Trinken? Worauf muss ich achten?

 

Donnerstag, 14.09.2023 (Holland)

Wir entscheiden uns den Urlaub einen Tag früher abzubrechen, da ich mich durch die Panikattacken dauerhaft übergebe und drohe wieder in eine depressive Phase zu rutschen.

Gleichzeitig fühle ich mich schuldig für diese Gefühle. Eine Schwangerschaft ist doch etwas schönes und wir haben es ja auch darauf ankommen lassen. Aber so schnell?

Als wir daheim ankommen, sagen wir es meinen Eltern. Ich konnte nicht anders.

***Nach einer Sitzungen bei meiner Therapeutin wurden die Gedanken langsamer und leiser.

Ich beginne mich wirklich zu freuen.***

 

Samstag 23.09.2023 (wieder zuhause)

Nachts wache ich auf und habe grausame Unterleibsschmerzen. Ich bin nass geschwitzt, kann weder Husten noch Niesen. Es fühlt sich an, als würde mein Unterleib zerreissen.

Nachdem das ein paar Tage so weitergeht, rufe ich beim Arzt an und bitte um einen früheren Termin.

 

Donnerstag, 28.09.2023

Der Arzttermin steht an. Ich bin nervös. Ist alles in Ordnung?

Ja es ist alles in Ordnung. Gott sei Dank. Der Arzt teilt mir mit, dass ich in der 6. Woche bin und der Entbindungstermin (ET) am 20.05.2024 sein wird.

Von Anfang an möchte ich einen Kaiserschnitt. Ich habe oft das Gefühl mich rechtfertigen zu müssen und umgehe daher das Thema meistens. Mein Arzt macht mir Mut und sagt dass es nicht darauf ankommt WIE ein Kind auf die Welt kommt. Es kommt alleine darauf an, dass das Baby gesund ist.

***meine Migräne macht mir sehr zu schaffen, meine üblichen Tabletten sowie Redbull darf ich nicht einnehmen.***

***ich würde gerne jedem von der SS erzählen, gleichzeitig möchte ich es für uns behalten. Dani und ich haben uns darauf geeinigt, dass wir sie 12. Woche abwarten bis wir es jemandem sagen***

***ein paar Wochen gehen vorbei und die Unterleibsschmerzen lassen nach. Ich werde entspannter und fange an die Dinge leichter zu nehmen und auch mal 5 gerade sein zu lassen. Ab diesem Zeitpunkt konnte ich die SS genießen. Weniger Sorgen, weniger Einschränkungen, mehr Freude und Liebe.***

 

Sonntag, 05.11.2023

Wir haben die Familie zum Frühstück eingeladen und sagen Ihnen heute dass wir ein Baby bekommen. Jeder bekommt ein Rubellos auf welchem steht “herzlichen Glückwunsch du wirst…” alle freuen sich unwahrscheinlich und viele Tränen fließen.

***jetzt weiss es die Familie, also können wir es auch endlich unseren Freunden sagen***

***die ganze Schwangerschaft verläuft ohne große Probleme. Meine “Wehwehchen” belaufen sich auf: Migräne, Pelvisschmerzen, Lendenwirbelschmerzen, Kreislauf instabil.***

 

Montag, 11.03.2024

Mein Muttermund ist verkürzt und mein Arzt sagt mir ich solle einen Gang runterschalten.

Dies tue ich und somit ist beim nächsten Termin wieder alles in Ordnung.

 

Donnerstag, 28.03.2024

Dani und ich heiraten. Mit ordentlicher Kugel haben wir einen tollen Tag und ich habe zwischendrin auch immer wieder die Chance mich aus dem Geschehen rauszuziehen und mir eine Pause zu gönnen.

 

Montag, 01.04.2024

Bei mir beginnen Senkwehen.

 

Dienstag, 02.04.2024

Die Geburtsanmeldung in Klikum steht an. Für uns war recht schnell klar, dass wir ins Klinikum wollen. Ich wollte auf keinen Fall in einem anderen Krankenhaus liegen als mein Baby. Im Klinikum ist die Neonatal Intensiv direkt zur Stelle, wenn etwas mit dem Baby sein sollte.

Nach Absprache mit der Ärztin im Klinikum sind die Senkwehen völlig normal, unser Baby liegt schon richtig herum und zeigt sich seit Monaten das erste mal wieder deutlich als Mädchen.

Aufgrund einer Angststörung möchte ich einen geplanten Kaiserschnitt welcher für den 13.05.2024 datiert wird.

 

Mittwoch, 03.04.2024

Die Senkwehen lassen nach. Ich kann zwar nicht lange stehen oder laufen, aber ansonsten geht es mir gut.

 

Sonntag, 07.04.2024

Ein entspannter Sonntag. Wir legen uns um 21:45 Uhr ins Bett und wollen noch ein bisschen fern sehen. Um 21:50 Uhr merke ich wie ich “ins Bett mache” und renne direkt ins Bad. Ich habe ja schon oft gehört dass es so gut wie jeder Schwangeren passiert, dass sie sich mindestens einmal in die Hose macht. Als ich im Bad bin merke ich, dass ich die Flüssigkeit überhaupt nicht einhalten kann und es einfach immer weiter läuft. Da kommt mir das erste Mal der Gedanke, dass mir die Fruchtblase geplatzt sein könnte. Ich gehe ins Schlafzimmer und fange an zu weinen. Es ist doch viel zu früh! Ich sage Dani dass ich glaube dass ich einen Blasensprung habe und googel nach Anzeichen ob es sich bei der Flüssigkeit um Fruchtwasser handelt.

22:00 Uhr ich habe alle 4 Minuten Wehen während wir auf dem Weg ins Klinikum sind. Ohne jemandem Bescheid zu sagen. Wir wollen nicht dass sich alle Sorgen machen. Und zugegeben auch ein wenig zum Selbstschutz.

Im Klinikum angekommen haben lustigerweise die gleichen Damen Dienst, welche am Dienstag bei meiner Geburtsanmeldung anwesend waren.

Nach einem positiven Test auf Fruchtwasser, bekomme ich intravenös Antibiotika. Ab 22.30 Uhr sind die Wehen bereits alle 2 Minuten.

Das Krankenhauspersonal untersucht und telefoniert. Ich liege weinend auf der Liege. Es ist 6 Wochen zu früh! Es wird geklärt ob unsere Tochter heute zur Welt kommt oder ob die Geburt noch hinausgezögert wird.

Da ich in Woche 33+6 bin, muss eine Lungenreifespritze gegeben werden. Wir haben mittlerweile 23:35 Uhr und die Ärztin entscheidet dass ich jetzt in den OP komme. Somit ist die Geburt nach 0:00 Uhr und ich dadurch in Woche 34+0, wo die Lungenreifespritze nicht mehr zwingend notwendig ist.

Ich weine weiterhin und eine der liebevollen Schwestern setzt sich zu mir, streichelt meinen Kopf und erklärt mir dass ihre Tochter ebenfalls so früh auf die Welt kam und sie munter, gesund und mittlerweile 7 Jahre alt ist.

23:45 Uhr wird es hektisch. Trombosestrümpfe, Zugang, Bettwechsel, Unterschriften.

Ich komme in den OP und merke wie mir unsagbar übel wird. Verdammt! Ich hatte nicht mehr auf dem Schirm, dass mir von intravenösem Antobiotika übel wird. Ich übergebe mich mehrmals und bekomme Gott sei Dank schnell ein Mittel gegen die Übelkeit.

Die PDA wird gesetzt. Hiervor hatte ich große Angst, aber ich habe absolut nichts gemerkt. Ein winziger Druck beim Einstich und das war es.

Ich lege mich hin und werde für den KS vorbereitet. Ich weine weiterhin aber eine Schwester redet mir nett zu. Und dann darf Dani zu mir.

 

Montag 08.04.2024

Dani sitzt während des gesamten KS hinter mir und streichelt meinen Kopf. Und leider hält er die erste Zeit auch noch meine Kotzschale…der arme.

Wir hören die Ärzte und Schwestern schnaufen und stöhnen vor Anstrengung. Ich habe keine Schmerzen, merke aber wie ruckartig an meinem Körper herumgerissen wird. Es kommt mir wie eine Vergewaltigung vor, da ich hilflos auf diesem Tisch liege und alles über mich ergehen lasse. Gleichzeitig schäme ich mich so sehr für diesen Gedanken. Hier passiert doch etwas Schönes! Auf einmal höre ich von der Ärztin “wir müssen einen T-Schnitt machen”, da unsere Tochter im Becken festhängt. 00:26 Uhr kommt unsere Tochter Mina auf die Welt. Ich höre zuerst kein Schreien, kein Weinen. Jedoch höre ich dann ein kleines Aufschreien und Mina wird in den Nebenraum gebracht. Dani darf zu ihr. Die Hebamme kommt zu mir und hält mir Mina für wenige Sekundeb an die Wange. Dann muss Mina auf die Intensivstation. Dani darf sich wieder umziehen und ich werde zugenäht. Die Ärztin erklärt mir nun dass ich aufgrund der Verletzung im frühestens 2 Jahren erneut schwanger werden und in Zukunft auch nur per KS entbinden dürfe. Zugegeben es gibt wenige Dinge, die mich in diesem Moment hätten weniger interessieren können.

Ich werde auf ein “Übergangszimmer” gebracht während mein Stationszimmer noch vorbereitet wird. Hier sieht es gemütlich aus. Lichterketten schmücken die Decke und schaffen eine entspannte Atmosphäre. Dani und ich warten dort also ein paar Minuten bis die Hebamme mit uns gesprochen hat. Dann fährt Dani heim und holt ein paar Klamotten. Ich rufe meine und er seine Eltern an und wir sagen ihnen mitten in der Nacht, dass sie Großeltern geworden sind. Große Freude, aber auch große Verwirrung herrscht am anderen Ende der Leitung.

Um ca. 3:30 Uhr kommen wir in unser Familienzimmer. Hier können wir ein bisschen die Augen schließen und uns ausruhen.

Am Morgen darf Dani zu Mina. Ich liege noch mit Harnkatheter und starken Schmerzen im Bett.

Um 11 Uhr kommt eine Schwester und versucht, dass ich aus dem Bett aufstehe. Ich habe das Gefühl mein Unterleib zerreisst. Mir wird schwindelig und ich lege mich wieder flach hin.

Wenn ich jemals wieder höre, dass jemand sagt “Kaiserschnitt ist der einfache Weg ein Kind zu bekommen” werde ich ihm wahrscheinlich ohne Vorwarnung ins Gesicht schlagen…

Um 13 Uhr kommt eine andere Schwester und zwingt mich aus dem Bett. Zugegeben, in diesem Moment habe ich sie gehasst. Im Nachhinein war es so aber genau richtig. Ich wurde aus dem Bett zitiert, der Katheter gezogen und ab ins Bad zum waschen und Zähneputzen.

Mein ganzer Körper zittert, weil mein Nervensystem das Ganze nicht verarbeiten kann.

Im Anschluss an das Mittagessen darf Dani mich im Rollstuhl zu Mina bringen. Wir kommen auf die Intensivstation und da liegt unser Baby. Mit gerade mal 1970g und 42cm liegt Mina im Inkubator an Kabeln und Schläuchen zur Überwachung, Sauerstoffgabe und Magensonde. Mir bricht das Herz. Ich darf meine Hand in den Inkubator legen und somit das erste Mal meine Tochter richtig berühren. Mich überkommen so viele Emotionen.

Abends darf Dani noch einmal zu Mina und darf sogar kurz mit ihr kuscheln.

 

Dienstag, 09.04.2024

In der Nacht höre ich auf Station die Neugeborenen weinen. Und mein Baby liegt nicht bei mir. Das ist nicht leicht. Ich weine viel in dieser und den kommenden Nächten.

Heute darf ich das erste mal mit Mina kuscheln. Die Emotionen überkommen mich wieder.

Sie ist so winzig.

Die Sauerstoffunterstützung wird eingestellt, da Mina diese nicht mehr benötigt.

Um 23:45 Uhr, Dani und ich schlafen schon fest, kommt eine Schwester in unser Zimmer und schaltet das Licht an. “Wir müssen etwas besprechen, aber keine Angst dem Baby geht es gut.” wir sind wach.

Aufgrund von Bettenmangel kann es sein, dass Dani sein Bett räumen muss. Entweder mitten in der Nacht oder vielleicht auch erst am nächsten Tag. Da wir völlig verstrahlt aus dem Tiefschlaf gerissen wurden entscheiden wir uns, es darauf ankommen zu lassen. Dani und ich tauschen Betten für den Fall, dass er nachts tatsächlich gehen muss. In meinem Herz fühlt sich das an, als würde man mir nach meinem Baby auch noch meinen Mann wegnehmen wollen. Natürlich ist das etwas übertrieben. Aber in dieser sowieso schon emotionalen Achterbahnfahrt ist das völlig verständlich.

Bei jedem Geräusch wache ich nachts auf und habe Angst, dass Dani gehen muss.

Was wenn eine Mutter mit ihrem Baby ins Zimmer kommt während ich nicht bei meinem sein kann? Wie soll ich das ohne Dani schaffen? Er gibt mir doch den Halt dass alles überhaupt durchzustehen.

 

Mittwoch 10.04.2024

Nach der Visite werden Dani und ich entlassen.

Mina muss weiterhin auf der Intensivstation bleiben.

Ab jetzt pendeln Dani und ich zweimal am Tag ins Klinikum. Bringen frische Muttermilch rein und kuscheln. Wir werden von Anfang an in den Alltag von Mina miteinbezogen. Wenn wir da sind füttern, wickeln, wiegen wir unter Aufsicht.

Ich darf sie das erste mal an die Brust anlegen und das nun immer wieder tun wenn ich dort bin.

***das Personal ist der Wahnsinn. Sie unterstützen uns wahnsinnig viel und kümmern sich so liebevoll um Mina, als wär sie ihre eigene Tochter. Dani und ich witzeln, dass wir aufpassen müssen dass Mina nicht von ihnen geklaut wird.

Abends liege ich im Bett. In diesem Bett, in welchem ich das letzte mal noch schwanger mit Mina im Bauch lag. Ich weine viel. Dani ist mein Fels.***

 

Freitag 12.04.2024

Mina wird mittags auf die normale Station verlegt. Hier liegt sie nun in einem normalen Bettchen mit beheizter Matratze.

Sie hat noch Kontrollelektroden sowie ihre Magensonde. Die Magensonde hat sie sich zu diesem Zeitpunkt schon mehrfach selbst gezogen.

Da sie beim Trinken immer wieder einschläft und so ihre Menge noch nicht schafft, muss der Rest über diese Sonde gegeben werden.

***hier hätte ich mit ins Zimmer einziehen können. Allerdings ist es mit einem komplizierten KS nicht gerade einfach aus dem Klappbett hochzukommen. So empfehlen mir Schwestern, Ärzte und meine Hebamme lieber daheim zu schlafen und dafür tagsüber fit zu sein für Mina. Und das habe ich dann auch getan.

Wir pendeln weiterhin 2 mal täglich ins Klinikum.***

 

Samstag, 13.04.2024

Die Ärztin möchte mit mir sprechen. Ist das gut oder schlecht? Bedeutet es etwas schlimmes?

Ich warte über eine Stunde. Ich bin nervös.

Der Hämoglobinwert von Mina ist dauerhaft im unteren Bereich, also haben sich die Ärzte dazu entschieden ihr eine Bluttransfusion zu geben.

Es wird noch einmal ausgiebig getestet, welches Blut sie benötigt und anschließend wird dieses in der Blutbank in Frankfurt bestellt.

Ein paar Stunden später ist das Blut da und Mina bekommt über Nacht die Transfusion. Sie wird engmaschiger überwacht und man sagt uns wir würden kontaktiert falls etwas sein sollte.

 

Sonntag 14.04.2024

Wir sind erleichtert dass wir keine Anrufe vom Krankenhaus erhalten haben. Als wir Mina besuchen ist sie deutlich fitter als die Tage zuvor. Das ist so schön zu sehen. Auch ihre Temperatur kann sie schon gut halten. Ihr Bilirubin-Wert (Gelbsucht-Wert) ist zwar nach wie vor erhöht aber noch im Normbereich.

Leider schafft sie nach wie vor noch nicht die benötigte Menge zu trinken ohne einzuschlafen, daher bleibt die Magensonde weiterhin.

Wir werden von einer Dame der Elternhilfe kontaktiert. Wir vereinbaren einen Termin für Mittwoch.

 

Montag 15.04.2024

Mina macht sich gut. Bei manchen Mahlzeiten schafft sie ihre Menge, bei anderen nicht. Schuld daran ist hauptsächlich die viele Luft die sie schluckt. Durch die Luft fühlt sie sich satt obwohl sie das natürlich nicht ist. Nicht nur wir, sondern auch die Schwestern haben Probleme Mina zu einem Bäuerchen zu bewegen und somit wird ihr die Luft oftmals über die Magensonde “entzogen”.

 

Dienstag 16.04.2024

Da Mina ihre Temperatur gut hält, wird die beheizte Matratze entfernt. Sie liegt nun wie ein großes Baby im normalen Bettchen.

Mina hat sich mal wieder die Magensonde selbst gezogen. Die Ärzte entscheiden diese auch erstmal draußen zu lassen um zu schauen ob es auch so klappt.

Tagsüber klappt es einigermaßen, aber nachts wird ihr die Sonde wieder gelegt.

 

Mittwoch 17.04.2024

Unser Termin mit der Elternhilfe ist super. Die Dame hilft uns mit dem Elterngeldantrag, erklärt uns Hilfsangebote und spricht mit uns über unsere mentale Verfassung.

 

Donnerstag 18.04.2024

Heute wäre das Babybauchshooting gewesen. Ich bin traurig dass ich nun quasi keine wirklichen Fotos von der Schwangerschaft habe.

Minas Magensonde liegt noch, wird aber erstmal nicht benutzt. Die Ärzte und Schwestern wollen beobachten ob Mina ggf einfach öfter Hunger meldet wenn sie tagsüber weniger trinkt.

Und das tut sie.

Wir sollen den Maxicosi mitbringen um zu schauen ob Mina in den Neugeboreneneinsatz passt oder wir ggf einen Frühchen-Einsatz benötigen.

Den leeren Maxicosi mit ins Krankenhaus zu nehmen, und diesen auch leer wieder mit heim zu nehmen war sehr schwer für uns.

***ihr Gewicht steigt stetig***

 

Samstag 20.04.2024

Wir holen beim Bäcker 4 riesige Tüten mit Backwaren und nehmen diese mit ins Klinikum.

Je eine Tüte für die Stationen, die uns in den letzten Wochen begleitet haben.

Schwangeren-Ambulanz & OP-Team, Mutter-Kind-Station, Neo Intensiv und Neonatale.

Große Freude beim gesamten Personal.

Dani und mir wird gesagt dass alles nach Plan verläuft und dass wir, wenn die Blutwerte am Montag früh in Ordnung sind, Mina heim holen dürfen.

Wir wollen das vorerst niemandem verraten.

 

Sonntag 21.04.2024

Die Schwestern sind sehr zuversichtlich, dass Mina morgen heim darf.

 

Montag 22.04.2024

Ich rufe wie besprochen morgens um 9 Uhr direkt auf Station an. Leider liegen da die Werte noch nicht vor. Mir wird ein Rückruf versprochen.

Ich fahre zu Rossmann und kaufe noch letzte Artikel für den Wickeltisch und an der Kasse bekomme ich den erfreulichen Anruf. Mina darf heim!

Dani und ich treffen uns daheim, packen den Maxicosi, Kuscheldecke und Klamotten ein und fahren ins Klinikum.

Wir werden von bösen Blicken der Schwestern begrüßt. Sie hätten Mina gerne behalten oder selbst mit heim genommen.

Wir warten noch auf die Ärztin, welche den Arztbrief mit uns durchgeht. Zugegeben war das wirklich nochmal hart zu hören. Unsere kleine Tochter hat schon wirklich viel durchmachen müssen. Unsere Super-Mina!

Dann ist es so weit: wir packen unsere Sachen und dürfen nun endlich mit Mina das Krankenhaus verlassen. Wir bedanken uns bei allen und laufen mit Tränen in den Augen Richtung Auto.

Meine Mutter hat heute Geburtstag und das ist wohl eine der schönsten Überraschungen, die wir ihr machen können.

Und seitdem ist Mina bei uns zuhause, stellt unseren Alltag und noch mehr die Nacht auf den Kopf. Und wir könnten nicht glücklicher sein.

 

Das war Minas Start in unser Leben. Zugegeben etwas holprig, aber wichtig ist jetzt nur dass alles in Ordnung ist.

All diese Strapazen waren äußerst schmerzhaft und kräftezehrend. Ich möchte jedoch sagen och würde mich jederzeit wieder für einen Kaiserschnitt (oder wie man heutzutage auch sagt “Bauchgeburt”) entscheiden. Und keine Frau sollte sich hier rechtfertigen oder schämen müssen.

Wir sind unfassbar dankbar für die ganze Unterstützung, die wir in den vergangenen Wochen erhalten haben.

DANKE AN…

…das gesamte Klinikpersonal, welches uns während unseres und Minas Aufenthalt empathisch und fürsorglich zur Seite stand.

…meine Eltern, welche mich während Dani wieder arbeiten musste, täglich ins Klinikum gefahren haben.

…unsere Familie & Freunde, die alles möglich gemacht haben, damit wir uns nicht alleine fühlten.

Und vor allem danke ich Dani. Mein Mann, ohne den ich die ganze Sache physisch und psychisch niemals so durchgestanden hätte. Der Tag und Nacht für mich, für uns da ist.

DANKE ♡

Solltest Du Fragen oder Anmerkungen haben, kannst du mich gerne kontaktieren. Danke dass Du Dir die Zeit genommen hast und bis zum Ende dran geblieben bist. ♡